Pater Stefan

Pater Stefan Stirnemann,

Hoffnungsstern über Conakry e. V.

– Vater von ca. 450 Straßenkindern

– Retter für viele Kranke und Menschen in Not

 

 

 

Das Pfarrer Nikolaus Reichl Werk hat in den letzten Jahren einen großen Teil seiner Altpapiererlöse Pater Stefan Stirnemann zur Verfügung gestellt und wird dies voraussichtlich auch weiterhin tun. Deshalb möchten wir seine Arbeit etwas näher darstellen, auch ihn selbst zu Wort kommen lassen.

 

„Ich weiß nicht, wie ich mich bedanken kann, für alles, was Ihr für unsere armen Kinder macht“, schreibt Pater Stefan aus dem westafrikanischen Land Guinea. Er erlebt täglich Situationen, die seine Möglichkeiten übersteigen.

Kinder schlafen auf Pappkartons in irgendwelchen Straßenecken von Conakry, der Hauptstadt Guineas. Sie sind zwischen 6 und 14 Jahre alt und fristen ein Dasein, das von einem erbarmungslosen Überlebenskampf bestimmt wird. Es sind Kinder, die vor schweren Misshandlungen und harter Kinderarbeit geflohen, von zu Hause vertrieben oder auch einfach ausgesetzt worden sind. Ihr Leben auf der Straße endet oft tragisch.

Diesen Straßenkindern ein neues Zuhause zu geben, hat Pater Stefan Stirnemann zu seiner Lebensaufgabe gemacht. Er gehört zu jenen, die Pfarrer Reichl zu Lebzeiten bereits über viele Jahre hinweg unterstützt hat. Er ist im Elsass zu Hause und hat in einem Kloster in Regensburg eine leibliche Schwester, die Vorstand des gemeinnützigen Vereins „Hoffnungsstern über Conakry“ ist und täglich bis in die Nacht hinein arbeitet, um ihn unterstützen zu können. Siehe www.conakry-hoffnungsstern.de.

Pater Stefan erzählt: „Am Dienstag bin ich um vier Uhr morgens aufgestanden und zum Hafen gefahren, um „Kinder zu fischen“. Da waren, in einem ganz kleinen schmutzigen Gefängnis, mehr als 20 junge Leute, unter ihnen auch ein Mädchen. Mehrere Buben haben gesagt, dass sie nichts verbrochen hätten, nur weil sie auf dem Bürgersteig schliefen, ohne Papiere. Weil viele Diebe auch da sind, sagt die Polizei, dass alle Gauner sind und alle kommen in das Gefängnis und werden geschlagen.“

Findet Pater Stefan diese Kinder, lädt er sie in sein Heim ein. Ein Erzieher versucht dann so schnell wie möglich, Kontakt zu den Angehörigen des Kindes aufzunehmen, auch wenn diese sehr weit von Conakry entfernt wohnen.

Manchmal ist die Familie froh, ihr Kind wieder zu sehen, und es bleibt dort. Ist es jedoch eindeutig, dass die Eltern der Kinder nicht in der Lage oder nicht willens sind, für diese zu sorgen, werden sie in einem der Heime von Pater Stefan aufgenommen.

Mittlerweile leben 450 Kinder in 9 Heimen und führen dort ein fast normales Familienleben. Sie können bis zur mittleren Reife die Schule besuchen.

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Handwerksausbildung in der Schreinerei des Strassenkinderprojekts Foyer Saint Joseph, Conakry, Guinea